Im Zuge der industriellen Revolution in den 1870er Jahren, kam es dazu, dass die durchschnittliche Arbeitszeit von 12 auf 10 Stunden verkürzt wurde. Durch die kürzeren Arbeitszeiten und die Fortschritte im Transport- und Kommunikationswesen wurde die breite Masse der Gesellschaft zum Sport geführt. Besonders das Boxen wurde immer populärer. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die meisten Kämpfe in kleinen Pubs und Kneipen auf dem Land ausgeführt. Im Zuge der Industrialisierung wurden die Boxkämpfe dann mehr in die Stadt verlagert. In den 1880er Jahren wurden immer mehr Regeln eingeführt und Boxhandschuhe wurden zur Selbstverständlichkeit. Dennoch war das Boxen eine Sportart, die eher im Adelskreis Aufmerksamkeit gewann. In der Mittel- und Unterschicht wurden eher sanftere Sportarten bevorzugt, wie z.B. Cricket.
Im viktorianischen Zeitalter wurde Sport überwiegend vom männlichen Teil der Gesellschaft ausgeübt. Mädchen wurde damals aus medizinischen Gründen davon abgeraten viel Sport zu treiben. Man hatte Angst, dass sie keine Kinder mehr bekommen könnten, sogar Gymnastikübungen wurden als gefährlich eingestuft.
Gleichzeitig wurde das Bogenschießen als Sportart für Frauen immer bekannter. Diese Sportart schien für Frauen sehr geeignet zu sein, da sie damals Korsette und Krinoline (Rockgestell unter dem Kleid) trugen. Diese störten sie jedoch nicht beim Bogenschießen.
Auch um 1870 war das Fahrrad für alle Geschlechter ein populäres Verkehrsmittel zur Fortbewegung. Auto(mobile) waren meist nur für die wohlhabende Gesellschaft zugänglich.